Das Eisschild-Projekt

Ziele des Eisschild-Projektes

Strahlungsbilanzkorrektur

Im Winter müssen ca. 3 Joule/l Wasser an Pumpenergie investiert werden, um die Wärmestrahlung der Erde um mehr als 333 000 Joule zu erhöhen. Das ist die Kristallisationswärme des Wassers, die letztendlich an den Weltraum abgeführt wird. – Ein sagenhafter Hebel! Im Sommer erhöht das dickere Eis die Albedo der Erde. Die hier bewirkte Strahlungsbilanzkorrektur hängt stark von der Vorgehensweise ab, ist aber in der Regel mindestens doppelt so hoch.

Stabilisierung des Jetstreams

Mehr Packeis bedeutet im Sommerhalbjahr niedrigere Temperaturen in der Polarregion und damit wieder höhere Temperaturdifferenzen in Relation zu gemäßigten Breiten. Diese Temperaturdifferenzen stellen den entscheidenden Antrieb für den Jetstream dar, dessen gegenwärtige Schwäche Häufigkeit und Ausmaß von Extremwetterlagen erhöht hat => Häufigkeit und Intensität von Überschwemmungen und Waldbränden können reduziert werden.

Stabilisierung des Golfstroms

Bereits eine Verlangsamung der Gletscherschmelze wird zu einer Stabilisierung des Golfstroms beitragen. Gegenwärtig produzieren die Gletscher bei der Schmelze große Mengen Süßwasser, das sich aufgrund seiner mangels Salz geringeren Dichte auf der Meeresoberfläche ausbreitet und die Abkühlung des darunter liegenden Salzwassers behindert. Damit geht dem Golfstrom ein wichtiger Antrieb verloren: kaltes Salzwasser, das aufgrund seiner hohen Dichte in die Tiefe sinkt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, das Meerwasser im Sommer mit Packeis zu kühlen, das im Winter zusätzlich erzeugt wurde. Einen entsprechenden Vorschlag haben zwei Wissenschaftler bereits 2005 gemacht (Zhou S.; Flynn P. (2005): Geoengineering downwelling ocean currents: A cost assessment, Climatic Change, Jg. 71, S. 203-220).

Anstieg des Meeresspiegels

Durch die Strahlungsbilanzkorrektur kommt es zur regionalen Abkühlung insbesondere im Sommer, wodurch die Gletscherschmelze verringert und damit der Anstieg des Meeresspiegels gebremst wird. Zusätzlich kann man polare Gletscher wachsen lassen, indem man die Niederschlagsmenge darüber im Winter erhöht. Dazu muss man Packeis gezielt in Regionen unter Wasser setzen, in denen der Wind Richtung Gletscher weht. Die Luft kommt z. B. mit -30 C° an, wird über dem Wasser befeuchtet und auf -2 C° erwärmt, steigt am Gletscher empor und schneit sich da ab.

Im Sommer wird das Kalben der Gletscher und damit auch deren Schwund dadurch beschleunigt, dass die Gletscher von relativ warmem Meerwasser unterspült, angetaut und damit unterhöhlt werden. Dieser Prozess kann unterbunden werden, indem man gezielt im Winter das den Gletschern vorgelagerte Packeis verdickt. Im Sommer kann dieses Packeis das warme Wasser vom Gletscher fernhalten.

Reduktion von Treibhausgasemissionen

Niedrigere Temperaturen verlangsamen das Auftauen von Dauerfrostböden und die Freisetzung von Methan. Die Stabilisierung des Jetstreams und niedrigere Sommertemperaturen reduzieren das Risiko von Waldbränden und damit die Freisetzung von CO2.

Biosphärenschutz

Mit dem Schwund des Packeises verschwindet auf dem Nordpolarmeer ein besonderer Lebensraum, der mit dem Eisschild Projekt erhalten werden könnte. Dazu gibt es im Netz zahlreiche Artikel – meistens mit Bildern von Eisbären auf Eis.

Die Kosten

Die Weltraumforscher in der Wüste Nevadas für das „Arctic Ice Management“ (AIM) haben ca. 500 Mrd. US-Dollar kalkuliert, um das arktische Packeis im Verlauf von 10 Jahren wiederherzustellen – das sind echte Mondpreise. Die Maßnahme des Eisschild-Projektes würde weniger als 1 Mrd. Euro jährlich kosten.

Das Wirkprinzip

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